SKORPION
(23. Oktober – 22. November)
Durch den Schatten ins Licht der inneren Wahrheit
Nach der harmonischen Suche der Waage nach Verbindung folgt mit dem Skorpion ein radikaler Wechsel. Jetzt wird es tief, intensiv, ungeschönt. Der Skorpion will nicht glänzen, er will wissen, was darunterliegt. In der tiefsten Tiefe. Es ist die Öffnung dieses Zeichens für Transformation, emotionale Tiefe, Bindung, Tabuthemen, Macht, Abhängigkeit und Tod im übertragenen Sinn. Er symbolisiert die seelische Kraft, durch das Dunkle, Verborgene und Scherzhafte hindurchzugehen, um darin eine neue Wahrheit zu finden.
Wo es bei der Waage noch um das Gleichgewicht, Beziehung und das Du ging, bricht der Skorpion auf. Auf in die Tiefe. Und zwar die Echtheit dahinter zu ergründen. Er spürt, dass hinter jeder Fassade eine verborgene Wirklichkeit liegt.
Der Skorpion lehrt, die Schatten nicht zu fürchten, sondern durch sie hindurchzugehen, um zur wahren, inneren Kraft zu finden. In der unerlösten Form kann diese Kraft jedoch zerstörerisch wirken. Wenn das Bewusstsein die Tiefe noch nicht halten kann entsteht Angst, Kontrolle, Besitzdenken.
Man will beherrschen, um nicht verletzt zu werden. Man hält fest, um nicht zu verlieren. Doch alles fordert loszulassen. Darin liegt der grösste Schatz. Denn in der Dunkelheit reift die Seele. Das Alte stirbt und aus Schmerz wird Einsicht, aus Ohnmacht wird Stärke.
UNBEWUSSTES DRINGT NACH OBEN
Pluto, der Planet von Skorpion, konfrontiert mit den Tiefen der Psyche. Kontrolle, Macht, Abhängigkeit, Ohnmacht, Angst, Begierde. Doch nicht, um uns darin zu verlieren, sondern um uns durch das Loslassen zu transformieren.
Der Skorpion kennt kein Mittelmaß. Es geht immer um das Ganze. Radikal bis zur Wurzel. Verlust ist nie nur Schmerz, sondern eine Einladung zur Wandlung. Hinein in das Licht, das aus der Tiefe der Seele erstrahlt. Nur dann, wenn altes losgelassen wird. Schmerz bringt nur das Festhalten an dem Alten.
TIEFE
Skorpion ist ein Wasserzeichen – aber anders als Krebs oder Fische. Seine Gefühle sind intensiv, komplex und oft verborgen. Hier geht es nicht um Romantik, sondern um das Ausloten seelischer Abgründe und das Bedürfnis nach absoluter Nähe, Loyalität und Wahrhaftigkeit.
Die reife Energie darin ist still, konzentriert und wahrhaftig. Sie kennt die Nacht, aber fürchtet sie nicht mehr. Sie hat erfahren, dass Leben und Tod, Licht und Dunkel, Liebe und Verlust keine Gegensätze sind, sondern zwei Bewegungen des SEINS, die zusammengehören.
SCHATTEN INS LICHT FÜHREN
Skorpion-Themen sind oft unbequem: Eifersucht, Kontrolle, Rache, Schuld, Machtmissbrauch. Doch gerade hier liegt sein größtes Geschenk: Wenn der Skorpion seine Schatten anerkennt, verwandelt er sie in Klarheit, Integrität und emotionale Tiefe.
Um sich nicht zu verletzen, baut der Skorpion Mauern. Er glaubt, Kontrolle ersetzt Vertrauen. Doch wahre Macht liegt in der Fähigkeit, sich verwundbar zu zeigen, ohne sich selbst aufzugeben.
DER WEG
- Anstatt Kontrolle und Festhalten sich öffnen für Vertrauen und Hingabe
- Anstatt Angst vor Verlust lernen die Vergänglichkeit anzunehmen
- Anstatt Macht über andere auszuüben, die innere Stärke finden und sich selbst ermächtigen
- von Eifersucht und Misstrauen hin zu tiefer Bindung durch Wahrhaftigkeit
- heraus aus der Kontrolle durch Angst vor Ohnmacht, hinein in das Vertrauen des Lebens
- Anstatt Dunkelheit als Bedrohung, sie als Weg ins Licht zu sehen
- aus der Zerstörung hinein in die Transformation
Fragen zur Reflexion
- Was will ich noch kontrollieren, was steckt dahinter?
- Welche Ängste halte ich verborgen?
- Wo verhindere ich Nähe aus Angst vor Verletzlichkeit?
- Welche alten Anteile dürfen sterben, damit Neues gebären kann?
- Bin ich bereit, aus der Tiefe ehrlich zu mir zu sein?
WANDLUNG
So lernt der Skorpion, dass wahre Macht nicht im Festhalten, sondern im Loslassen liegt. Was stirbt war nie das Wesentliche. Denn das was bleibt ist unzerstörbar. Bewusstsein, Wahrheit und tiefe Liebe.
In der tiefsten Hingabe an das Lebe findet sich die wahre Freiheit, die aus dem Inneren entsteht. So ist der Skorpion ein Wandler, der andere und sich selbst durch die Dunkelheit führt, um ins Licht zu finden.
Dabei ist der Schritt in die eigene Macht jener, der durch Bewusstsein anstatt Zwang geschieht.
„Ich lasse los und öffne mich der inneren Kraft aus der Tiefe in mir.“